Entwicklung der Grundstückspreise in Deutschland
Entwicklung der Grundstückspreise in Deutschland
In den vergangenen Jahren sind die Grundstücks- und Immobilienpreise in Deutschland deutlich gestiegen. Branchenportale wie ImmoPortal berichten von einem ungebrochenen Preistrend – „Die Immobilienpreise steigen immer weiter“. Vor allem in den Ballungsräumen hat sich die Knappheit am Markt bemerkbar gemacht: ImmoPortal stellt fest, dass sich zwischen 2001 und 2021 die Preise für baureifes Land in den Großstädten mehr als verdoppelt haben. Aktuelle Beispiele bestätigen diesen Trend: So stieg etwa im Rhein-Sieg-Kreis (Gemeinde Windeck) der Bodenrichtwert für Wohngrundstücke seit 2011 von rund 49 €/m² auf 111,48 €/m² im Jahr 2025. Damit bewegen sich die Grundstückspreise vielerorts auf einem hohen Niveau.
Disclaimer:
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Hintergründe für steigende Preise
- Hohe Nachfrage: Niedrige Bauzinsen und das Bedürfnis nach sicheren Anlagen halten die Nachfrage hoch. Experten nennen niedrige Zinsen, den Wunsch nach einem Eigenheim (z.B. als Altersvorsorge) und die Suche nach stabilen Investments als wesentliche Treiber.
- Urbanisierung und Demografie: Die fortschreitende Verstädterung führt zu erhöhter Nachfrage in den Städten, während gleichzeitig wenig neues Bauland hinzukommt. Immer mehr Menschen ziehen in die Metropolregionen, wo das Angebot an verfügbaren Grundstücken nur langsam wächst.
- Baulandknappheit: In vielen Regionen gilt Bauland als knappes Gut. Politische Maßnahmen zur Baulandmobilisierung (etwa neue Baugebiete in Berlin, Nordost-Brandenburg oder Bayern) sollen Abhilfe schaffen. Diese könnten mittelfristig das Angebot steigern – laut Prognosen würde dann der bundesweite Durchschnittspreis leicht sinken (um etwa 3 % im Jahr 2024). Ohne zusätzliche Flächen wachsen die Preise jedoch weiter.
Regionale Unterschiede
- Stadt/Land-Gefälle: Spitzenwerte finden sich in den größten Städten: So liegt München (Stand 2023) mit rund 6.180 € pro m² beim Grundstückspreis deutschlandweit an der Spitze. Auch Berlin und Hamburg verzeichnen hohe Preise (>1.200 €/m²). Dagegen kosten Baulandparzellen in vielen ländlichen Gegenden nur einen Bruchteil.
- Bundesländer: Im Länderdurchschnitt schwanken die Preise stark. Baden-Württemberg (~300 €/m²) und Bayern (~436 €/m²) liegen im höheren Bereich, während etwa Thüringen (~77 €/m²) und Sachsen-Anhalt (~90 €/m²) deutlich günstigere Preise haben. Zwischen Großstädten und Kleinstädten oder peripheren Landkreisen bestehen oft Mehrfachunterschiede im Preisniveau.
- Ballungsräume vs. Peripherie: Innerhalb der Stadtregionen sind gute Lagen und Infrastruktur entscheidend. In wirtschaftlich starken Städten (München, Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt, Köln) sind Grundstücke am teuersten, während in strukturschwächeren Städten (Magdeburg, Leipzig, Dresden) deutlich niedrigere Preise vorherrschen.
Top Websites für Immobilien- und Grundstückspreise in Deutschland
- ImmobilienScout24 – Marktpreise, Bodenrichtwerte, Immobilienreports
- ImmoWelt – Preisentwicklungen, regionale Immobilienstatistiken
- Statistisches Bundesamt (Destatis) – Offizielle Daten zu Immobilienpreisen und Baukosten
- Immobilienverband Deutschland (IVD) – Marktberichte und Preisindizes
- Gutachterausschüsse Bodenrichtwertinformationssystem BORIS-D – Bodenrichtwerte und Grundstücksdaten der Bundesländer
- ImmoPortal - Website für Immobilien- und Grundstückspreise
- ImmoReport
- Website für Immobilien- und Grundstückspreise
Chancen und Herausforderungen
Chancen für Eigentümer: Für Grundstücksbesitzer kann der Preisanstieg eine günstige Gelegenheit zum Verkauf bieten. Hohe Marktpreise bedeuten höhere Verkaufserlöse als noch vor wenigen Jahren. Zudem gelten Immobilien und Boden weiterhin als inflationsgeschützte Sachwerte – sie bieten Investoren eine langfristig stabile Anlage. In der anhaltenden Niedrigzinsphase bleiben Mehrfamilienhäuser oder Gewerbegrundstücke etwa begehrte Anlageobjekte.
Herausforderungen für Käufer und Investoren: Hohe Grundstückspreise erschweren potenziellen Käufern den Einstieg. Banken verlangen in der Regel höhere Eigenkapitalquoten bei teuren Projekten. Gleichzeitig treiben gestiegene Bau- und Materialkosten (Holz, Stahl, Beton) die Gesamtinvestitionen in die Höhe. Dies kann Bauherren und Bauträger vor Finanzierungsprobleme stellen und Nachfrage dämpfen.
Marktrisiken und Prognosen: Experten weisen darauf hin, dass sich die Preisdynamik künftig abschwächen könnte. Mit der geplanten Baulandmobilisierung wird bundesweit ein leichter Preisrückgang erwartet (Durchschnitt ~3 % weniger im Jahr 2024). Vor allem in bereits hohen Metropolen stehen stärkere Korrekturen an: Für Berlin wird ein Preisrückgang von etwa 20 % prognostiziert, für Nordost-Brandenburg ca. 13 % und für Sachsen rund 11 %. Für Investoren und Verkäufer bedeutet dies: Hohe aktuelle Werte bieten eine Chance, aber man sollte mögliche Marktkorrekturen im Blick behalten. Ein kluger Verkaufszeitpunkt oder ein gezieltes Investment (z.B. in Entwicklungsflächen) kann entscheidend sein.
Insgesamt zeigt sich: Die Grundstückspreise in Deutschland befinden sich auf hohem Niveau, getrieben von knapper Nachfrage und steigenden Kosten. Regionale Unterschiede sind jedoch groß – von 70 € pro m² in Thüringen bis zu mehreren Tausend Euro pro m² in Top-Lagen.
Für Investoren und Eigentümer heißt das: Der Zeitpunkt und die Lage entscheiden über Risiko und Chance. Wer jetzt verkauft oder kauft, sollte die lokalen Marktbedingungen genau kennen und die absehbare Marktentwicklung berücksichtigen.
Quellen: Analysen von ImmoPortal und ImmoReport zu aktuellen Bodenrichtwerten und Preisentwicklungen

